Erste KI Erfahrung

Während meiner Fotografenlaufbahn habe ich immer wieder in persönlichen Projekten eigene Bildideen umgesetzt. Man investiert eigenes Budget, castet Models, betreibt Location-Scouting. Immer im Rahmen des Überschaubaren. Der Weg war das Ziel, das Shooting ein Happening, das Ergebnis kam ins Portfolio.

Und dann gibt es jene Bildideen, die sich kaum umsetzen lassen, weil zum Beispiel das Verhältnis von Zeit, Budget und Nutzen einfach nicht passt. Unsummen und Wochen der Vorbereitung, Profimodels, Visas und Stylisten casten, eine Location suchen und mieten, für ein einziges Bild? Mit Langeweile und dickem Bankkonto kein Problem. Andernfalls bleibt es bei der Idee.

Doch dann kam die KI. Bild KI, Text to Image, KI Detailgenerierung. In Free-Versionen für jedermann nutzbar. Ich selbst war von der Fülle an KI Bildern im Netz schnell bedient. Das Beeindruckende wich bald dem immergleichen seelenlosen Stil. Nichts desto trotz, könnte ich mit Bild-KI meine Idee dennoch ins Leben rufen? Besser künstlich als gar nicht?

Gleich mehrere Generatoren habe ich parallel mit dem gleichen Text gefüttert. Die Ergebnisse waren, nun ja, mäßig. Gratisversionen eben. Auch mehrfaches Korrigieren des Textes bewirkte keine wirkliche Verbesserung. Ein Bot überraschte mich dann doch. Das Ergebnis war zu 80% übereinstimmend mit dem Bild in meinem Kopf.

Wenn auch nicht gänzlich aus eigener Schöpfung, das Werk "degenerate heroes" wurde letztendlich geboren, wenn auch aus der Retorte:

Mein Fazit, nachdem sich die Begeisterung verzog: Sehr nah dran, aber eben nur zum Teil meins. Und wieder: Seelenlos. Es fehlt etwas. Ist es das letzte Quäntchen Fotorealistik? Oder doch der immense Aufwand der es ausmacht, persönlich und künstlerisch zu sein? Vielleicht ist es ja auch nur ein Gratis-App-Phänomen.

Titelbild: Jorge Franganillo @ Pixabay